Dem Triebzugführer (Tf) wird bei Bedienung eines
Voll- oder
Langzuges
ein Zugbegleiter zur Seite gestellt, da oftmals bei einer Gesamtzuglänge von bis zu 202 Meter für den Tf der Zugschluss nicht mehr einsehbar ist.
Der Zugbegleiter besetzt dabei beim Vollzug den dritten, beim Langzug den fünften Führerstand im hinteren Abschnitt des Zuges um auch den Schlussteil einsehen zu können.
Der Sichtkontakt zum Tf muss gewahrt bleiben und so bietet eine Position in etwa auf mittlerer Zuglänge den besten Überblick, sowohl zum Zugschluss wie auch zur führenden Zugspitze.
Der Zugbegleiter kommt bei jedem Halt zum Einsatz, dabei gehen der Tf und der Zugbegleiter beim Abfertigungsverfahren arbeitsteilig vor.
Sie verständigen sich auch über den zuginternen Führerraumlautsprecher.
Hier als Beispiel das Abfertigungsverfahren nach der Vorgehensweise im Stuttgarter S-Bahnnetz:
Tf | Zugbegleiter |
Hauptsignal in Fahrtstellung Abfahrtszeit erreicht |
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Fahrgastwechsel beobachten | Fahrgastwechsel beobachten |
Achtungspfiff bzw. Meldung "Türen schliessen" |
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Türschliessvorgang ankündigen Türen schliessen |
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Zug während des Türschliess- vorgangs beobachten |
Zug während des Türschliess- vorgangs beobachten |
Beobachten der Überwachungsein- richtungen der Türschliesseinrichtung: Leuchtmelder der Türschliesseinrichtung zeigen den Zustand "geschlossen" an Übrige Vorbedingungen erfüllt |
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Abfahren |
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richtung der Türschliesseinrichtung bei Abfahrt: |
Auszug aus den "Örtlichen Richtlinien für den S-Bahnbetrieb - Stuttgart 1999"
Zum Teil unterscheiden sich die Abfertigungsverfahren in den verschiedenen Einsatzgebieten der 420er. So wird z.B. in München die Zugabfertigung an den drei Bahnhöfen mit Zwillingsbahnsteigen, das sind Hauptbahnhof (Tunnelbahnhof), Karlsplatz/Stachus und Marienplatz, sowie am Ostbahnhof und an der Donnersberger Brücke stadteinwärts von örtlichen Aufsichtspersonen übernommen. In vielen Frankfurter S-Bahnhöfen teilt eine Stimme vom Band den Fahrgästen mit, welcher Zug auf welchem Gleis einfährt und wann von einem Zug zurückgeblieben werden muss. Die Zugbegleiter übernehmen aber auch hier Überwachungsfunktionen. Erst bei der neuen Fahrzeuggeneration von Einheiten des Typs ET423 werden Zugbegleiter allmählich abkömmlich.