Die Triebzüge ET420/421 verfügen über zwei weitgehend getrennte elektrische Anlagen. Die Anlagen werden nach ihrer Zuordnung zu den Kopfwagen als A-Anlage und B-Anlage bezeichnet, wobei sich die Geräte der Anlagen aber auch auf den Mittelwagen verteilen. A-Anlage ist also nicht der A-Wagen sondern die dem A-Wagen zugeordnete elektrische Anlage.
Im Mittelwagen befinden sich z.B. Batterie 1 und 2, Gleich- und Wechselrichterteile der Hilfsbetriebeumrichter 1 und 2, Luftpresser 1 und 2, Stromabnehmer (zumeist nur noch einer), Hauptschalter 1 und 2. Die Fahrmotoren des Mittelwagens werden jeweils von der Anlage des angrenzenden Endwagens versorgt. Das bedeutet das am ET421 das Triebdrehgestell (kurz: TD) 3 von der A-Anlage und TD 4 von der B-Anlage gespeist werden.
In den Endwagen (hier als Beispiel Endwagen A) befinden sich z.B. der Transformator 1, der Stromrichter 1, sowie weite Teile der Fahrzeugsteuerung für die A-Anlage. Die Anlagen sind sowohl Steuer- als auch Starkstrommäßig weitgehend getrennt, nur wenige Bauteile sind nur einmal vorhanden. Dies ist auch ein Grund für die hohe Zuverlässigkeit der ET420, da bei Ausfall einer Anlage durch Durchkuppeln mit der anderen Anlage zumindest mit halber Leistung weitergefahren werden kann. Im Betriebgeschehen wird in einem solchen Fall zwar schnellstens eine Aussetzung des Fahrzeugs angestrebt, immerhin kann ein kompletter Ausfall - mit allen seinen dazugehörigen Komplikationen - vermieden werden.
(dm/mw)