Die Triebfahrzeuge der Baureihe
ET420/421
bestehen im betriebsfähigen Zustand immer aus einer
Einheit
mit drei Teilen:
Dem Mittelwagen ET421 und die
Endwagen ET420
Foto: Michael Sauer
Alle ET421 wurden zur Gewichtseinsparung aus Aluminium gefertigt, sie sind auch mit 20,8 Meter um 2,5 Meter kürzer als die Endtriebwagen. In der Grundkonzeption der Baureihe 420/421 beherbergt der Mittelwagen auch den 1.Klassebereich einer Einheit.
Der Strom aus der Fahrleitung wird über die bzw. den auf dem Mittelwagen installierten Stromabnehmer bezogen. Geplant wurde der Mittelwagen mit zwei Stromabnehmer am jeweiligen Wagenende. So wurden auch die ersten sechs Bauserien bis 1981 ausgeliefert.
Als 1989 mit dem Bau der 7.Bauserie begonnen wurde, änderte sich gleichzeitig das Betriebskonzept für alle 420/421. Es sah nun vor, das man sich in Zukunft auf den Betrieb von nur noch einen Stromabnehmer beschränkte. Das neue Konzept wurde von Beginn an bei den neu gebauten Mittelwagen der 7. und 8. Bauserie angewandt. Die Mittelwagen früherer Bauserien verloren ihren zweiten Stromabnehmer in der Regel im Rahmen der Hauptuntersuchungen. Dabei wurden oftmals die scheinbar überflüssig gewordenen Stromabnehmer wieder in der laufen 7. und 8. Bauserie verbaut. Der verbliebene Stromabnehmer hat seinen Standort immer auf der Seite des Wagens, dessen Kurzkuppelende an den des A-Wagens grenzt.
Obwohl das neue Betriebskonzept bei allen Mittelwagen realisiert werden sollte, blieb einigen wenigen Einheiten (zumeist aus den Serien 420.0 bis 420.4) dieser Rückbau erspart. Bei der Übernahme von 15 Einheiten der 1. Bauserie für Stockholm kam für diese Mittelwagen (X421) wieder das Betriebskonzept mit zwei Stromabnehmer zu Anwendung. Zum Teil mußte bei einigen Mittelwagen der 2. Stromabnehmer wieder nach gerüstet werden.
Vom Mittelwagen aus werden auch die beiden 420er über eine Dachleitung mit Fahrstrom versorgt. Hier teilen sich auch die Betriebe in einen A- und B-Teil auf (nicht zu verwechseln mit A- und Wagen!).
Im Laufe der Jahre sind zahlreiche Mittelwagen zumeist durch Brandstiftung den Flammen zum Opfer gefallen. Aus diesem Grund wurden Ende der achtziger Jahre insgesamt 10 Nachbauten angefertigt.